Gummersbach soll eine Kinderfeuerwehr bekommen

Brandschutzbedarfsplan für die nächsten fünf Jahre vorgelegt – Feuerwehr in gutem Zustand – Mehrere Einheiten sollen zusammengelegt werden.

Bis spätestens 2025 soll die Stadt Gummersbach eine Kinderfeuerwehr bekommen. Das sieht der neue Brandschutzbedarfsplan für die kommenden fünf Jahre vor, der gestern im Hauptausschuss und Ausschuss für öffentliche Ordnung vorgestellt wurde. Simon Zens vom beauftragten Brandschutzberaterbüro Lülf+ stellte der Gummersbacher Feuerwehr insgesamt ein gutes Zeugnis aus, hatte aber auch einige Hausaufgaben für die Politik im Gepäck.

„Die Maßnahmen der vergangenen Jahre wurden gut umgesetzt, bei den ehrenamtlichen Kräften gibt es eine insgesamt gute Entwicklung und auch bei den Fahrzeugen wurde viele Neuanschaffungen vorgenommen“, skizzierte er den Status Quo. Mit 433 Freiwilligen und 22 Hauptamtlichen Kräften sowie einer relativ jungen Fahrzeugflotte sei die Feuerwehr in ihrer Leistungsfähigkeit sehr gut aufgestellt. Zeitkritische Einsatzorte im Stadtgebiet können innerhalb von neun Minuten erreicht werden.

Damit das so bleibt, müsse die Feuerwehr immer wieder ihre Nachwuchsgewinnung im Blick haben. Die Jugendfeuerwehr mit ihren aktuell 77 Mitgliedern sorge bereits heute dafür, dass ein Großteil der altersbedingten Abgänge kompensiert werden könne. Spätestens 2025 soll aber auch eine Kinderfeuerwehr ein wichtiger Bestandteil der Nachwuchsgewinnung werden und daher eine Einführung bis 2024 vorangetrieben werden. Bei Bürgermeister Frank Helmenstein traf Zens damit auf offene Ohren. „Wir befinden uns im Wettstreit um die besten Kräfte. Das gilt auch für die Feuerwehren. Wir versuchen uns noch besser aufzustellen und die Kinderfeuerwehr ist mir dabei ein besonderes Anliegen“, sagte das Stadtoberhaupt.

Der Brandschutzbedarfsplan sieht aber noch weitere Handlungsmaßnahmen vor. Bis 2025 sollen sechs Fahrzeuge neu beschafft werden, damit die Feuerwehr auch künftig alle spezifischen Anforderungen des Einsatzgeschehens abdecken kann. Darunter befinden sich unter anderem zwei geländefähige Tanklöschfahrzeuge des Typs TLF 3000.

Geld ausgeben muss die Politik aber auch für die Standorte der Feuerwehr. Kurzfristig steht der Neubau eines gemeinsamen Standortes für die Einheiten Piene und Lieberhausen an, deren Zusammenführung bereits im letzten Brandschutzbedarfsplan geplant war, bislang aber an einem fehlenden Grundstück scheiterte. Hier sei man laut Helmenstein aber auf einem guten Weg. Auch die Einheiten Bernberg und Dümmlinghausen sollen vereinigt werden. Hierfür sollen ebenfalls mögliche Grundstücke geprüft werden.

Ausgebaut wird zudem das Feuerwehrhaus in Dieringhausen. Geprüft wird ebenfalls die Situation in Brunohl und Windhagen. Helmenstein nannte vor allem Bernberg und Windhagen als perspektivisch wichtige Aufgaben. Bis Ende dieses Jahres soll außerdem die zweite Ausbaustufe für Sirenen umgesetzt werden: Der vorhandene Bestand soll digitalisiert werden, zudem soll es einen kommunalen Warntag geben, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.

Nicht zuletzt bei der Unwetter-Katastrophe im Ahrtal habe man gesehen, dass frühzeitige Warnung lebensrettend sein kann, so Helmenstein, der der Politik für die Arbeit der vergangenen Jahre dankte: „Dass wir heute so gut dastehen, liegt auch daran, dass der Rat Brandschutzbekämpfung nie nach Kassenlage betrieben hat, sondern immer dafür gesorgt hat, dass unsere Feuerwehr bestens ausgestattet und untergebracht ist.“

Der Ausschuss stimmte dem Brandschutzbedarfsplan einstimmig zu, er muss kommende Woche noch durch den Rat.

Bericht Peter Notbohm | Oberberg Aktuell

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Den vollständigen Brandschutzbedarfsplan der Stadt Gummersbach können Sie sich unter diesem Link herunterladen:

Brandschutzbedarfsplan (externer Link)