Neue Drohne sendet ultrascharfe Bilder

Bericht Oberberg – Aktuell |Bilder Leif Schmittgen

Oberberg – Gestern übergab der Verein „Rettung“ ein Fluggerät im Wert von 20.000 Euro an die Feuerwehren im Kreis – Künftiger Standort ist Windhagen.
Auf dem kleinen Monitor ist jedes Detail des Funkturms auf dem Gummersbacher Kerberg zu erkennen. Aufgenommen wird dieses Bild allerdings aus einer Entfernung von rund einem Kilometer. „Pilot“ André Müller hat die hochauflösenden Kameras auf die Höhe von rund 30 Meter gebracht und zoomt den Turm dank eines starken Teleobjektivs so nah heran, dass der Eindruck entsteht, man könne den Funkturm auf dem Bild berühren. Diese Technik ist in einer Drohne verbaut, die gestern Abend der Löschgruppe der Feuerwehr Windhagen übergeben wurde.


Müller ist Mitarbeiter bei „Solelectric“, dem Hersteller der „Matrice 300“, und schult 16 Mitglieder der Windhagener Feuerwehr sowie zwei Wehrleute aus Engelskirchen an diesem Wochenende. Die 18 künftigen Drohnenpiloten werden bei Bedarf ab sofort kreisweit eingesetzt. Die Drohne soll allerdings künftig keine Türme ins Bild setzen, sondern bei der Suche nach vermissten Personen helfen. Außerdem wird sie bei Bränden verwendet, damit sich die Einsatzkräfte einen Überblick aus der Luft verschaffen können. Das Hightech-Gerät hat einen Wert von 20.000 Euro und wurde vom Verein „Rettung e.V. Oberberg“ gespendet.

Begeistert vom Demonstrationsflug über dem Gummersbacher Stadtteil waren unter anderem Kreisbrandmeister Wilfried Fischer, Landrat Jochen Hagt, Kreisdezernentin Birgit Hähn, die Gummersbacher Wehrführung sowie der Leitende Notarzt des Oberbergischen Kreises, Dr. Björn Kentemich, der die Drohne als stellvertretender Vorsitzender des Spendervereins an Fischer und Hagt überreichte. „Heute möchte ich dem Ganzen nicht nur den offiziellen Anstrich geben, sondern wirklich von Herzen Danke sagen“, so der Landrat.

[Dr. Björn Kentemich (3. v. re.) übergab die Drohne an Kreisbrandmeister Wilfried Fischer.]

Fischer freut sich, dass nun zwei Drohnen im Kreisgebiet eingesetzt werden können, seit einiger Zeit ist das Deutsche Rote Kreuz bereits Eigentümer eines ähnlichen, kleineren Modells. Die Feuerwehrdrohne, die auch von der Polizei angefordert werden kann, ist bei Wind und Regen einsetzbar. „Wir werden uns sicherlich hervorragend mit dem DRK ergänzen“, ist Wilfried Fischer überzeugt. Das Projekt hatte ein Waldbröler Architekt durch eine zweckgebundene Spende über 2.000 Euro angestoßen.

Rettung e.V. Oberberg

1963 wurde der organisierte Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises eingerichtet. Mitarbeiter und Freunde des Rettungsdienstes schlossen sich 1973 zusammen, um  öffentliche Träger durch fachkundige Beratung, Geldmittel und Sachleistungen zu unterstützen und so die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung noch weiter zu verbessern. Der Verein wurde daraufhin gegründet. Seither hat der Verein dem Rettungsdienst über 700.000 Euro zur Verfügung gestellt. In Zusammenarbeit mit dem Kreis wurden verschiedene Fahrzeuge und Geräte angeschafft und dem Rettungsdienst übergeben.