Unwetterlage

gesamtes Stadtgebiet

12.01.2023 | 15:30 Uhr
Meldebild: Unwetter-/Hochwasserlage erwartet

Einheiten/Kräfte

12.01. – im Tagesverlauf – gesamtes Stadtgebiet – Unwetterlage/Hochwasser

LZ Stadt, LG Niederseßmar, LG Strombach-Lobscheid, LG Windhagen,
LZ Dieringhausen, LG Hunstig, LG Brunohl,
LG Lantemicke,
LG Derschlag, LG Rebbelroth,
Feuerwache, Führungsdienst, FEL Gummersbach, FB DRK, FB THW,
Bauhof der Stadt Gummersbach, untere Wasserbehörde, Aggerverband

Am gestrigen Donnerstagnachmittag wurde die Feuerwehr Gummersbach vorsorglich in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt. Grund dafür war eine ausgegebene Wetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen mit erhöhter Hochwassergefährdung. Da aus der Hochwasserlage im Jahre 2021 einige Erkenntnisse gewonnen werden konnten, war hier ein proaktives Handeln angeraten um, wie es im Feuerwehrjargon heißt: „vor die Lage zu kommen“.

Um 15:52 Uhr stand der Pegel der Agger in Rebbelroth bei 120 cm (vgl. Durchschnittswert 13-22cm), wobei ein Anstieg von bis zu 40 cm erwartet wurde. Um frühzeitig auf die zu erwartenden Probleme reagieren und bereits diverse Schutzmaßnahmen ergreifen zu können, wurden ab ca. 16 Uhr die Feuerwehr-Einsatzleitung (FEL) und der Unwettermeldekopf auf der Feuerwache in Betrieb genommen.

Das bedeutet, dass das Führungsunterstützungspersonal auf der Feuerwache Gummersbach aufgestockt wird. Des Weiteren wurden verschiedenen Feuerwehrgerätehäuser, vornehmlich im Aggertal besetzt, um zusätzliche Mannschaften und Einsatzfahrzeugen auf Abruf in Bereitschaft zu halten, um ohne im Einsatzfall, noch weiter Zeit durch die Anfahrt der Einsatzkräfte zum Feuerwehrgerätehaus zu verlieren besetzt. Die Alarmierung dieser Kräfte erfolgt dann über Funk von der FEL aus und nicht wie üblich über Meldeempfänger von der Leitstelle.

Der Fokus der Arbeiten lag, durch die 2021 gesammelten Erkenntnisse, in den Bereichen Derschlag/Rebbelroth, Vollmerhausen/Dieringhausen sowie insbesondere Brunohl.
Hier wurden die Deiche zur Agger teilweise aufgestockt und verstärkt, um ein Übertreten des Flusses zu verhindern. Auch das Feuerwehrgerätehaus in Brunohl musste mittels Sandsäcke abgesichert werden.

Im Verlauf des Nachmittages kam es vereinzelt zu kleineren Einsätzen für die in Bereitschaft stehenden Einheiten wie beispielsweise verstopften Abflussgittern, durch die Wasser auf Grundstücke floss oder eindringendes Wasser in Keller. Hierbei kam es jedoch kaum zu Schäden und teilweise waren die Wasserstände im Gebäude so gering, dass mit feuerwehrtechnischem Material keine Hilfe möglich war. Da ein Ende der Situation schwer abschätzbar gewesen ist, wurden bereits früh Fachberater (FB) des Deutschen-Roten-Kreuz (DRK) und Technisches Hilfswerk (THW) auf die Feuerwache alarmiert, um eventuell nutzbare Ressourcen zu bündeln wie beispielsweise Betreuungsmöglichkeiten durch das DRK oder technische Unterstützung mit Großpumpen oder schweren Räumfahrzeugen des THW. Dies war jedoch glücklicherweise nicht notwendig, wenn auch eine eventuelle Teilevakuierung einzelner Gebäude im Aggertal im Hinterkopf gehalten wurde.

Um 20.00 Uhr konnte durch den Bürgermeister Frank Helmenstein und den Leiter der Feuerwehr (LdF) Frank Raupach Entwarnung gegeben werden. Die Pegel hatten sich weitestgehend stabilisiert oder waren rückläufig. Der Blick auf die Wetterkarte zeigte für die Nacht keine größeren Mengen an neuen Niederschlägen. So konnte die Lage vorerst für beendet erklärt werden, die FEL wurde aufgelöst und die Gerätehäuser wieder in normale Alarmbereitschaft versetzt. Eine Alarmierung der Einheiten erfolgte ab dann wieder regulär über Meldeempfänger und nicht mehr direkt über Funk.